Exkursion ins Schülerlabor nach Olsberg
Nur der Laie würde hier angesichts des modernen Labors von einer „Hexenküche“ sprechen. Für die 12 Schülerinnen und Schüler des Chemieleistungskurses der Q1 war es jedenfalls ein sehr praxisbezogener Unterrichtstag im Schülerlabor des Berufskollegs Olsberg, welches das Mariengymnasium nun bereits sehr einigen Jahren in Kooperation mit dem Projektbüro Biotechnologie nutzen kann.
Das Thema des rund fünfstündigen Laborbesuchs: Untersuchung vom Mechanismus einer stereoselektiv ablaufenden Additionsreaktion am Beispiel der cis- und trans-Dihydroxylierung von Cyclohexen.
Nach einer kurzen, knackigen Einführung von Herrn Dr. Disse, Chemielehrer am Berufskolleg Olsberg, ging es dann auch schon in Zweierteams an die jeweiligen Abzüge, um die benötigten Apparaturen aufzubauen. Eisbad, Magnetrührer, Stativmaterial…ok, schon mal gesehen, kennt man ja auch aus der Schule. Aber Tropf- und Scheidetrichter und Witt’scher Topf mit Nutsche und passendem Guko-Ring? Das benutzt man doch eher selten.
Nach und nach fanden aber dann doch alle Schülerinnen und Schüler die benötigten Geräte.
Nachdem alle Gruppen die Synthese erfolgreich hinter sich gebracht hatten, kam ein relativ teures Gerät zum Einsatz, der Roti – ein Rotationsverdampfer, mit dem das Lösemittel abdestilliert wurde.
Erst danach konnte dann ein Infrarotspektrometer zur Prüfung der Stereoselektivität der Reaktion genutzt werden. Ein kleiner eckiger Kasten, mindestens genauso teuer wie ein Mittelklassewagen, nur ohne Räder.
Es sollte sich zeigen, dass die meisten Gruppen sehr sauber gearbeitet hatten und deshalb äußerst passable Produkte vorzeigen konnten.
Am Ende war es für alle ein lohnenswerter und anstrengender Labortag. Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Disse für die gewohnt sehr freundliche und kompetente Betreuung vor Ort.
Text + Foto: Jens Heinemann (Chemielehrer)