Quellen des Lebens und des Glaubens entdecken - Domwallfahrten der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen führten an zwei Tagen 3.000 Lernende und Lehrende nach Paderborn
Paderborn (pdp). 3.000 wallfahrende Schülerinnen und Schüler von sechzehn an der „Domwallfahrt“ teilnehmenden Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn strömten am Mittwoch und Donnerstag, 22. und 23. Juni, durch die Bischofsstadt an der Pader und füllten den Paderborner Dom bis auf den letzten Platz. Aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren gab es 2022 eine Doppel-Ausgabe der traditionellen Domwallfahrt. An der zehnten und elften Auflage nahmen diesmal ältere Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften sowie ihren Schulseelsorgern teil, die in den vergangenen Jahren nicht nach Paderborn kommen konnten. 1.500 Lernende und Lehrende der 8. Klassen machten sich aus dem ganzen Erzbistum am Mittwoch auf den Weg nach Paderborn und feierten mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB im Dom einen Pilgergottesdienst. Am Donnerstag begrüßte Erzbischof Hans-Josef Becker die Jugendlichen der 7. Klassen mit ihren Lehrkräften sowie ihren Schulseelsorgern und feierte mit 1.500 Teilnehmenden einen Wallfahrtsgottesdienst zum Thema „Quellen des Lebens und des Glaubens“.
Die Siebt- und Achtklässler der sechzehn an der Wallfahrt teilnehmenden Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn waren jeweils gemeinsam mit ihren Lehrern und Schulseelsorgern der Einladung von Erzbischof Becker zur Domwallfahrt nach Paderborn gefolgt. Sie hatten in den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingt auf „ihre“ Domwallfahrt in der sechsten Klassen verzichten müssen.
Das Leitwort für die Wallfahrenden aus dem ganzen Erzbistum lautete „Zu den Quellen“ und das nicht nur im wörtlichen Sinn als Pilgerweg an die Quellen der Pader. Gestartet wurde die Wallfahrt am Heinz-Nixdorf-MuseumsForum und führte zur Statio am Edith-Stein-Berufskolleg und dann zum Paderborner Dom, wo die Wallfahrenden am Mittwoch mit Weihbischof Dominicus und am Donnerstag mit Erzbischof Becker einen Pilgergottesdienst feierten. Gemeinschaft wurde nicht nur im Gottesdienst erfahren, vielmehr auch bei den Begegnungen am Heinz-Nixdorf-MuseumsForum mit einem vielfältigen Programm dort.
Wallfahrtsstationen
Die Wallfahrt der Schülerinnen und Schüler der jeweils siebten und achten Klassen hatte jeweilig am Morgen vor den Toren Paderborns begonnen: Die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Orten des Erzbistums waren vom Heinz-Nixdorf-MuseumsForum in einem gemeinsamen Pilgerzug zu einer Statio auf dem Schulgelände des vom Erzbistum Paderborn getragenen Edith-Stein-Berufskollegs gezogen. Dort erwartete und begrüßte sie Dompropst Monsignore Joachim Göbel freudig. Der Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat stellte die sechzehn an der Wallfahrt teilnehmenden Schulen und die anwesenden Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger vor. Dabei jubelten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler begeistert, als die jeweilige Schulfahne erhoben wurde.
Nach einem Gebet setzte sich der Pilgerzug in Richtung Paradiesportal des Paderborner Dom in Bewegung, um durch diesen markanten Zugang das Gotteshaus zu betreten. Unterwegs hatten einige der jungen Wallfahrer mit Krügen Wasser aus den Quellen der Pader geschöpft.
Pilgergottesdienst im Dom
Der Gottesdienst im Hohen Dom zu Paderborn verdeutlichte die Pilgergemeinschaft von Lernenden und Lehrenden der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen: Als Zeichen der Verbundenheit brannten Kerzen aller sechzehn teilnehmenden Schulen auf dem Altar des Doms. Diese hatten Schülerinnen und Schüler im Anschluss an die Fürbitten zum Altar getragen, wo sie entzündet wurden. Im Gottesdienst segnete Weihbischof Dominicus beziehungsweise Erzbischof Hans-Josef Becker das aus der Pader geschöpfte Wasser und besprengte anschließend die jungen Wallfahrenden mit dem Wasser. Die Bischöfe betonten: Weihwasser erinnert an die eigene Taufe, auch daran, dass Christen als Kinder Gottes nicht Gast in einem Kirchenraum, im „Hause Gottes“ sind, vielmehr in der Kirche und im Gotteshaus zu Hause sind.
Über dem Altarraum, im Hoch-Chor des Paderborner Domes, standen Schülerinnen und Schüler, die die Schulfahne ihrer Schule hielten und so ein buntes Bild der Vielfalt der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen vermittelten. Als Andenken an die Domwallfahrt erhielten die Mädchen und Jungen kleine Holzkreuze: Geschmückt mit dem Bild des Pfaus als Zeichen für den Bistumspatron Liborius werden diese Pilgerzeichen die Schülerinnen und Schüler in den kommenden Ferienwochen und in der weiteren Schulzeit an diesen Tag erinnern. Die Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger der teilnehmenden Schulen feierten gemeinsam am Mittwoch mit Weihbischof Dominicus und am Donnerstag mit Erzbischof Hans-Josef Becker und Dompropst Monsignore Joachim Göbel den Gottesdienst.
Benedikt Bohn und Melanie Sieker vom Bereich Schule und Hochschule des Erzbischöflichen Generalvikariates nannten an beiden Wallfahrtstagen „Kraftquellen“ der Schülerinnen und Schüler, die diese auf Karten aufgeschrieben hatten: Haustiere, Sport, Musik, Natur, Smartphone, Freunde, Familie, Gebet und Gott. Im Anschluss stellten sie Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB beziehungsweise am Donnerstag Erzbischof Becker einige Fragen, die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld formuliert hatten. Dabei fragten sie auch nach den „Kraftquellen“ des jeweiligen (Erz-)Bischofs. Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB rief am Mittwoch die Gottesdienstmitfeiernden zum Mitwirken und Mitgestalten der Kirche auf. Er lud dazu ein, jeweils die eigenen Themen und Anliegen einzubringen und so die Kirche zu einer größeren Vielfalt zu führen. Er forderte die Jugendlichen dazu auf, das Leben zu wagen, die benediktinische Frage „Bist du ein Mensch, der das Leben liebt?“ selbst „entschieden und begeistert“ zu beantworten. Der Glaube und die Erfahrung, dass er als Christ nicht allein sei, vielmehr in Jesus Christus einen Begleiter habe, sei ihm Kraftquelle, so der Paderborner Erzbischof. Ihm seien Zeiten des Gebets und der stillen Einkehr, aber auch des Nichts-Tuns sehr wichtig, erklärte Erzbischof Becker. „Auch die Domwallfahrt ist mir Kraftquelle.“ Ihm sei wichtig, Menschen im Glauben zu stärken, sie zu Christus zu führen, den Glauben mit Menschen zu feiern.
Zu Beginn des Gottesdienstes erläuterte Dompropst Monsignore Göbel die Bedeutung der Domwallfahrt der vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen: „Der Hohe Dom zu Paderborn ist die Kirche des Bischofs von Paderborn, der Dom ist die Mutterkirche des Erzbistums.“
Am Nachmittag fand jeweils am Mittwoch und am Donnerstag auf dem Freigelände des Heinz-Nixdorf-MuseumForums ein vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Mitgliedsverbänden geplantes Spiel- und Erlebnis-Programm statt. BDKJ, Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) Diözesanverband Paderborn, Malteser Jugend Diözese Paderborn, KSJ Stadtgruppe Hamm, DjK Sportjugend Diözesanverband Paderborn sowie KjG Diözesanverband Paderborn e.V. boten den Pilgern ein Programm vom Gummihuhngolf, Stockbrot, Kooperationsspiele, Fit in Erster Hilfe, Hüpfburg, Menschenkicker, Kletterfels, Riesenrutsche, Riesendart bis hin zum Glücksrad. Zudem hatten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften die Möglichkeit, die Ausstellung in Deutschlands größtem Computer-Museum anzuschauen. Ermöglicht wurde dies alles durch die bewährte Kooperation des Erzbischöflichen Generalvikariats mit dem BDKJ und seinen Mitgliedsverbänden und mit dem Heinz-Nixdorf-MuseumsForum.
Hintergrund: Domwallfahrt
Die Domwallfahrt von Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn findet jeweils am Ende des Schuljahres statt. Die Domwallfahrt nimmt Bezug auf das Leitbild der Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn „Miteinander lernen, leben, glauben“. Dieses Leitbild sieht unter anderem vor, die Verbindung von Schule und Kirche am Ort (Erzbistum, Dekanat, Pfarrei, Pastoraler Raum) zu stärken. Prägend für die Domwallfahrt ist der Gedanke des Pilgerns, unter anderem mit dem Gebet am Grab des Bistumspatrons, dem hl. Liborius. In Gottesdienst und Begegnung erfahren sich die Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise als (Weg-)Gemeinschaft. So setzen sie das Leitbild der Schulen in Trägerschaft des Erzbistums um und lassen es erfahrbar werden.
Hintergrund: Die Domwallfahrt als Kooperation
Das Großereignis „Domwallfahrt“ wird von mehreren Schultern getragen. Das Erzbischöfliche Generalvikariat kooperiert seit vielen Jahren mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Mitgliedsverbänden, die das Nachmittagsprogramm der Wallfahrt mit Spiel- und Spaß organisieren. Auch das Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) ist als Kooperationspartner dabei. Nachdem bei früheren Domwallfahrten das HNF bereits Parkplätze für die Busse zur Verfügung gestellt hat, wurde die Kooperation inhaltlich ausgeweitet und die Schülerinnen und Schüler besuchen das Museum, das zudem besondere museumspädagogische Angebote macht.