August Macke - Ausstellung von Schülerarbeiten im Sauerlandmuseum
Anlässlich der Ausstellung „August Macke - ganz nah“ im Sauerland-Museum haben sich Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen und Jahrgangsstufen des Mariengymnasiums im Kunstunterricht mit der Biografie und dem Werk des Künstlers und der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts beschäftigt. Aus dieser Beschäftigung heraus sind eigene künstlerische Arbeiten entstanden, die vom 2. bis zum 20. Dezember in einer Schülerausstellung im Sauerlandmuseum zu sehen sind.
Im Unterricht einer sechsten Klasse wurde das Bild „Indianer auf Pferden“ aus dem Jahr 1911 betrachtet. Im Vordergrund stand die expressive Farbgestaltung und die ausdrucksstarke, eindringliche Formsprache der Malerei Mackes. Die Schülerinnen und Schüler haben in Anlehnung an Macke eigene Indianer-Bilder gestaltet, in denen die Farben ihre Gefühle und Stimmungen widerspiegeln sollen.
In einer achten Klasse wurden die Malereien „Frau in grüner Jacke“ (1913) und der „Seiltänzer“ (1914) zum Unterrichtsgegenstand. Nach einer ausführlichen Bildanalyse haben die Schülerinnen und Schüler eine fiktive Geschichte zu einem der beiden Bilder geschrieben, um einen kreativen Zugang zu den Motiven zu erhalten. In den Geschichten schilderten die Schülerinnen und Schüler etwa, wie der Seiltänzer vom Seil stürzt oder die Frau in grüner Jacke einen alten Freund nach langer Zeit wiedersieht. In einem nächsten Schritt sind die Geschichten zu Bildidee weiterentwickelt und mit
Wasserfarben praktisch gestaltet worden.
In der Jahrgangsstufe 10 war Thema des Unterrichts die expressionistische Druckgrafik. Neben August Macke wurden auch Werke anderer Künstler (z.B. von Gabriele Münter) betrachtet und gedeutet. Der Fokus lag auf Landschaftsdarstellungen, aber auch die oft gesichtslosen, stark vereinfachten Menschendarstellungen des Expressionismus wurden von dem Kurs in den Blick genommen und in eigenen Druckgrafiken erprobt.
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 haben sich an August Macke aus verschiedenen kunsthistorischen Blickwinkeln genähert, um einen Eindruck von Mackes künstlerischen Werk und seiner Zeit zu erhalten. Auch die Begegnungen mit Originalen in der Ausstellung „August Macke -
ganz nah“ im Sauerland-Museum haben dazu beigetragen, dass die Schülerinnen und Schüler für die Arbeitsweise Mackes sensibilisiert und über die thematische Ausrichtung von Mackes Werk informiert wurden. Im Anschluss an die theoretische Auseinandersetzung sollten die Schülerinnen und Schüler einen individuellen gestalterischen Zugang zu Mackes Werk entwickeln. Dabei stand die subjektive gestalterische Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit dem Werk Mackes im Vordergrund, sodass im Rahmen dieser Kursarbeit möglichst unterschiedliche Gestaltungen entstehen. Damit ein Bezug zu den Arbeiten Mackes bestehen blieb, sollte ein inhaltlicher oder technischer Verweis gewählt werden.
Des Weiteren werden Arbeiten der Jahrgangsstufe Q2 gezeigt, die aus einer offeneren, projektartigen Aufgabenstellung heraus entstanden. Gegenstand des Unterrichts waren verschiedene Kunstströmungen (Kubismus, Futurismus, Fauvismus und Expressionismus) in Deutschland und
Europa vor dem Ersten Weltkrieg, deren Einflüsse sich in unterschiedlicher Ausprägung auch im Oeuvre Mackes wiederfinden. In den Bildern durften eigene Schwerpunkte gesetzt und Ideen umgesetzt werden.
Die ausgestellten Acryl-Malereien stammen von einer Schülerin, die sich durch den Expressionismus inspiriert gefühlt und farbintensive, emotionale Malereien gestaltet hat. Die abgebildeten Figuren sollen an mythologische Wesen und an Ureinwohner erinnern, die die Verbindung zwischen Mensch und Natur symbolisieren. In den Zeichnungen wurden Fotografien in kubistische Landschaften verwandelt und der dynamische, zeitliche Ablauf einer Bewegung eingefangen.
Claudia Uthoff / Marlon van Rüden (Kunstlehrer)