Exkursion ins Schülerlabor nach Olsberg

Nur der Laie würde hier angesichts des modernen Labors von einer „Hexenküche“ sprechen. Für die 16 Schülerinnen und Schüler des Chemieleistungskurses der Q1 war es jedenfalls ein sehr praxisbezogener Unterrichtstag im Schülerlabor des Berufskollegs Olsberg, welches das Mariengymnasium nun bereits sehr einigen Jahren in Kooperation mit dem Projektbüro Biotechnologie nutzen kann.


Das Thema des rund fünfstündigen Laborbesuchs: Untersuchung vom Mechanismus einer stereoselektiv ablaufenden Additionsreaktion am Beispiel der cis- und trans-Dihydroxylierung von Cyclohexen. Nach einer kurzen, knackigen Einführung von Herrn Dr. Disse, Chemielehrer am Berufskolleg Olsberg, ging es dann auch schon in Zweierteams an die jeweiligen Abzüge, um die benötigten Apparaturen aufzubauen. Eisbad, Magnetrührer, Stativmaterial…ok, schon mal gesehen, kennt man ja auch aus der Schule. Aber Tropf- und Scheidetrichter und Saugflasche mit Nutsche und passendem Guko-Ring?? Das benutzt man doch eher selten. Und was ist eigentlich der „Golf“, von dem Herr Dr. Disse die ganze Zeit redet?
Nach und nach fanden aber dann doch alle Schülerinnen und Schüler die benötigten Geräte. Und mit dem „Golf“ war mitnichten das Gefährt auf vier Rädern gemeint, sondern vielmehr ein Infrarotspektrometer. Ein kleiner eckiger Kasten, ohne Räder, aber mindestens genauso teuer wie eben jener Mittelklassewagen.

Nachdem alle Gruppen die Synthese erfolgreich hinter sich gebracht hatten, kam ein weiteres teures Gerät zum Einsatz, der Roti – ein Rotationsverdampfer, mit dem das Lösemittel abdestilliert wurde. Erst danach konnte dann der „Golf“ zur Prüfung der Stereoselektivität der Reaktion genutzt werden.
Es sollte sich zeigen, dass alle Gruppen sehr sauber gearbeitet hatten und deshalb äußerst passable Produkte vorzeigen konnten. Herr Dr. Disse war auch dementsprechend zufrieden, sodass er bereits während der Arbeitsphase einige Schülerinnen und Schüler zu seinen „Assistenten“ befördert hatte. So war unter anderem Tinus „Braunsteinentsorgungsbeauftragter“ und Laura „Stopfenbeauftragte“.

Am Ende war es für alle ein lohnenswerter und anstrengender Labortag, der mit einem Kurzbesuch im „teuersten Raum der Schule“, in dem zahlreiche Analysegeräte im Wert von über einer halben Million Euro stehen, endete.

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Disse für die sehr freundliche und kompetente Betreuung vor Ort.

Jens Heinemann (Chemielehrer)

 


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