Schweinereien im Mathe-LK

Viele kennen es: Auf dem Stundenplan steht wieder dieses Fach: Mathematik. Eigentlich möchten viele dann gar nicht erst in die Schule gehen. So aber nicht im Mathe-LK der Q2: Mit viel Kreativität ist ihrem Lehrer, Herrn Heinemann, das für viele als unmöglich Geltende passiert. Gut, vermutlich war der wöchentliche Kuchen auch nicht ganz unschuldig daran, aber aus den sonst eher gelangweilten Schülern wurden binnen Minuten sehr hochmotivierte. Dabei kam der lehrreiche Aspekt dieser Doppelstunde am vergangenen Mittwoch (15.11.17) natürlich nicht zu kurz.

Im Rahmen des Themas „Ein- und zweiseitige Signifikanztests“ wurden die „Schweinewürfel“ aus dem Gesellschaftsspiel „Schweinerei“ genauer untersucht, denn laut Spielanleitung des Herstellers landet ein Schweinchen mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 % auf dem Rücken („Suhle“). Diese Vorgabe könnte man als interessierter Spieler natürlich anzweifeln und aufgrund von Spielerfahrung behaupten, dass die Rückenlage unwahrscheinlicher (linksseitiger Test) oder wahrscheinlicher (rechtsseitiger Test) ist. Möglicherweise zweifelt man auch nur an den 25 % und hat keine Idee, in welche Richtung es abweichen könnte (beidseitiger Test).

So wurden für alle drei Tests Annahmebereiche auf einem 5%-Signifikanzniveau und Irrtumswahrscheinlichkeiten bestimmt. Anschließend wurde die Probe aufs Exempel gemacht und jeder bekam ein Schweinchen, um es in einer Testreihe 50-mal zu werfen.

Ergebnis: nur bei einer einzigen der insgesamt 20 Testreihen konnte die sogenannte Nullhypothese, nämlich dass das Schweinchen mit 25 % Wahrscheinlichkeit auf dem Rücken landet, angezweifelt werden. Auch beim Zusammenfassen der Testreihen zu einer Testreihe mit 1000 Würfen konnte keine signifikante Abweichung festgestellt werden.


Die Angabe des Herstellers wird also beibehalten. Aber wie immer in der Stochastik gilt auch hier: absolut sicher kann man nie sein.

(Clarissa Blome, Mathe LK Q2)