Informatik
Die Fachschaft Informatik besteht derzeit aus drei Lehrpersonen: Unsere Referendarin Frau Nordemann, Frau Ringel und Herr Wrede. So kann der komplette Bedarf an Informatik-Unterricht abgedeckt werden. Im Folgenden werden die einzelnen Unterfachtypen (Informatische Bildung, Differenzierung II Informatik und Oberstufeninformatik) des Faches Informatik am Mariengymnasium detailliert vorgestellt.
Informatische Bildung
Der Umgang mit den modernen Informations- und Kommunikationstechniken hat sich zu einer Kulturtechnik entwickelt, die unerlässlicher Bestandteil von Allgemeinbildung ist. Zu dieser Kulturtechnik gehören nicht nur Bedienerfertigkeiten für Standardanwendungen sondern vor allem eine (informatische) Medienkompetenz, die mit den Schlagworten Medien reflektiert auswählen und nutzen, gestalten und beurteilen beschrieben werden kann. Dies setzt in Teilbereichen auch ein grundlegendes Verständnis informatischer Prinzipien und der Wirkungsweise von Informatiksystemen voraus.
Durch das Fach IB entfällt die Notwendigkeit, gesonderte Kurse wie beispielsweise die »European Computer Driving License (ECDL)« oder aber einen Medienführerschein einzuführen, da diese Medienbildung - begünstigt durch einen kompetenzorientierten Unterricht gemäß der Bildungsstandards Informatik - Bestandteil und originäre Aufgabe Informatischer Bildung ist. Keinesfalls darf sich IB auf die Vermittlung von Kenntnissen über die Bedienung konkreter Produkte beschränken: Die prinzipiellen und produktunabhängigen Möglichkeiten und Arbeitsweisen von Standardanwendungen stehen im Vordergrund (die Entscheidung, ob Office oder das kostenlose OpenOffice als Software eingesetzt werden sollen, treffen die Kolleginnen und Kollegen, die IB unterrichten). Wenn z.B. der Umgang mit einem Browser oder Suchmaschinen besprochen und geübt wird, darf eine Reflexion über deren Arbeitsweise und über Entwicklung und Struktur des Internet nicht fehlen.
Im Bereich der Textverarbeitung geht es nicht in erster Linie darum, Menüs und Symbolleisten auswendig zu lernen, sondern Dokumentstrukturen mit den jeweils darauf anwendbaren Methoden zu verstehen. Die objektorientierte Sichtweise bietet sich daher besonders gut als leitende Grundphilosophie an, die sich durch die verschiedenen Themenbereiche ziehen sollte.
Das Fach Informatische Bildung wird am Mariengymnasium aus den Ergänzungsstunden gespeist, die jede Schule individuell zu verteilen hat. Die Schulkonferenz hat festgelegt, dass IB jeweils zweistündig im zweiten Halbjahr der Klasse 5 und im ersten Halbjahr der Klasse 7 unterrichtet wird.
Inhalte in Klasse 5 sind die Grundlagen im Umgang mit einem Betriebssystem, Dateien und Verzeichnissen, sowie eine größere Einheit über Textverarbeitungssysteme mit anschließender Projektarbeit. Auch das Thema "Internet" wird behandelt.
In Klasse 7 steht eine Tabellenkalkulation im Mittelpunkt. Aber auch Präsentationssoftware, Vertiefungen im Bereich Internet oder aber auch Bildmanipulationen sind wichtige Unterrichtseinheiten.
- Lesen Sie auch das Interview des Online-Magazins "Digital lernen" aus dem Jahr 2013 mit Herrn Wrede über das Fach Informatische Bildung am Mariengymnasium
Differenzierung II Informatik
Bezüglich des Wahlpflichtbereiches II müssen sich die Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen entscheiden, welches Fach sie in der Klasse 8 und 9 im Kurssystem belegen möchten. Das Fach Informatik knüpft hierbei an die Erfahrungen aus dem Fach Informatische Bildung an. In Klasse 8 werden grundlegende Strukturen wie Verzweigungen oder logische Verknüpfungen in diversen Kontexten sichtbar.
Zu Beginn steht hier der vertiefte Umgang mit der Tabellenkalkulation. Hintergrund ist hier, eine funktionale Sichtweise zu vermitteln, so dass klar wird, wie Funktionen ausgewertet werden. Das Arbeiten mit verschiedenen Arten von Bezügen erleichtert dabei die zielgenaue Bedienung. Auch Datenbanken werden in ihren Grundzügen erläutert. Die Schülerinnen und Schüler erstellen Abfragen, filtern Daten und lernen so, aus einer Informationsflut genau diejenigen Informationen abzufragen, die gerade vonnöten sind.
Der Bereich Programmierung wird in verschiedenen Halbjahren thematisiert. In Klasse 8 sind Systeme wie Karol der Roboter oder aber auch klassisch die Sprache LOGO obligatorisch. In Klasse 9 freuen sich unsere Schülerinnen und Schüler auf die LEGO Mindstorm Roboter, die neben der Programmierung der Handlungen auch noch Sensoren haben, auf deren Eingaben die Schülerinnen und Schüler durch Programmcode angemessen reagieren müssen.
Kreativ werden unsere Schülerinnen und Schüler, wenn das Thema Homepageerstellung ansteht. Es werden Grundlagen vom Zusammenspiel zwischen HTML und CSS behandelt, so dass eigene bescheidene Webseiten erstellt werden können. Zudem wird noch Hardware auf der digital logischen Ebene behandelt. Dahinter verbirgt sich einerseits das Rechnen im Binär- bzw. Hexadezimalsystem und andererseits die Frage, wie Operationen mithilfe von logischen Schaltungen im Computer umgesetzt werden.
Oberstufeninformatik
In der gymnasialen Oberstufe kann ebenfalls das Fach Informatik gewählt werden. Derzeit zählt es in Nordrhein-Westfalen nicht zu den Naturwissenschaften, kann jedoch als sog. "9. Fach" als Schwerpunktfach im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Schwerpunktes gewählt werden. Dabei ist wichtig zu bemerken, dass Informatik in der Oberstufe neu einsetzend ist, also nicht in der Mittelstufe belegt worden sein muss.
In der Oberstufe wird großer Wert auf die objektorientierte Modellierung und Programmierung gelegt, die mit der Programmersprache Java realisiert wird, die in der Mittelstufe bewusst nicht behandelt wird. Dort geht es in der Einführungsphase vor allem darum, sich mithilfe verschiedenster Diagrammtypen Vorstellungen von einem Sachverhalt zu machen, so dass man sich immer stärker einem Modell annährt, das später in einem Computer auch verarbeitet werden kann. Natürlich geht es in der Einführungsphase auch darum, Programmieren zu lernen. Hierzu sind verschiedenste Szenarien denkbar und auch schon eingesetzt worden. Seien es Greenfoot, GLOOP, "Stifte und Mäuse" oder weitere speziell aufbereitete Klassenbibliotheken: Wir möchten offen bleiben für neue Konzepte!
In der Qualifikationsphase bereiten wir auf das Zentralabitur vor, das von unseren Schülerinnen und Schülern bislang als drittes oder viertes Abiturfach angewählt werden kann. Im Schuljahr 2020/21 konnte sogar ein Leistungskurs eingerichtet werden. In der Q1 und Q2 werden intensiv Datenstrukturen behandelt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten hier regelmäßig an verschiedenen Programmierprojekten. Ebenso ist ein vertiefter Umgang mit Datenbanken vorgesehen. Einerseits liegt hier wieder ein Schwerpunkt auf der Modellierung, so dass Datenbanken selbst (möglichst effizient) erstellt werden können. Andererseits sollen Abfragen in der Abfragesprache SQL formuliert werden können. Weiterhin stehen Automaten und formale Sprachen auf dem Lehrplan, so dass man Gelegenheit bekommt, sich dem Thema Programmiersprache und der automatischen Verarbeitung von Eingaben in einem Computer von einer gänzlichen neuen Seite zu nähern. Den Abschluss bilden Projekte aus verschiedenensten Bereichen.
Informatik wird gerne angewählt, um dort eine Facharbeit anzufertigen, die im 2. Halbjahr der Q1 die erste Klausur ersetzt. Besonders die vielen Möglichkeiten der praktischen Arbeit reizt die Schülerinnen und Schüler sehr. Ein Projektkurs wurde zuletzt im Schuljahr 2018/19 angeboten.
Wettbewerbe
Wie in den Naturwissenschaften und Mathematik findenn auch im Bereich Informatik viele Wettbewerbe statt, an denen unsere Schülerinnen und Schüler regelmäßig teilweise sehr erfolgreich teilnehmen. Im November findet klassischerweise der Informatik-Biber statt, der sich in allen Altersstufen großer Beliebtheit erfreuen kann. Ab Klasse 8 können die Schülerinnen und Schüler in den Informatik-Kursen am reinen Programmier-Wettbewerb "Jugendwettbewerb Informatik (JwInf)" teilnehmen. Gern gesehen sind natürlich auch Einreichungen für den anspruchsvollen Bundeswettbewerb Informatik. Die jeweiligen Termine werden auf unserer Wettbewerb-Übersichtsseite aufgelistet.