Vortrag von Katrin Himmler zur „Neuen Rechten“: Die Großnichte des NS-Politikers Heinrich Himmler warnt vor Gefahren für unsere Demokratie

Katrin Himmler, die Großnichte des NS-Politikers und Führers der SS, hielt am 18. März vor den Schülerinnen und Schülern der EF und Q2 im Forum des Mariengymnasiums einen Vortrag zu den Zielen der „Neuen Rechten“ und ihren Anknüpfungspunkten zum Nationalsozialismus. Welche Ziele und Strategien haben die „Neuen Rechten“? Welche Parallelen gibt es zum frühen Nationalsozialismus? Was können wir gegen den wachsenden Einfluss der Rechten tun?
Die deutsche Politikwissenschaftlerin und Autorin des Buches „Die Brüder Himmler: Eine deutsche Familiengeschichte“ berichtete fundiert von Strategien und Netzwerken der Rechten und von den Gefahren, die von rechten Extremisten ausgehen. Sie konnte aufzeigen, wie geschickt es Rechte durch TikTok und rechte Influencerinnen gelingt, Jugendliche zu beeinflussen und in den digitalen Medien präsent zu sein.
Strategien rechter Einflussnahme
Ein Schwerpunkt des Vortrags lag auf der Frage, wie rechte Gruppen gezielt junge Menschen über soziale Medien ansprechen. Häufig geschieht dies über scheinbar harmlose Inhalte, die schrittweise rechtsextreme Ideologie vermitteln. Besonders TikTok spielt dabei eine zentrale Rolle.
Verharmlosung rechter Sprache
Himmler zeigte außerdem auf, wie rechtes Vokabular zunehmend in den öffentlichen Diskurs einsickert. So kannte bis zum November 2023 kaum jemand den Begriff „Remigration“. Nach dem geheimen Treffen rechter Vordenker im Landhaus Adlon in Potsdam wurde öffentlich, dass damit die Deportation von Menschen in ihre Herkunftsländer gemeint ist. Die Enthüllungen sorgten bundesweit für Proteste. Millionen Menschen gingen auf die Straße. Der Begriff wurde zum Unwort des Jahres – und dennoch tauchte er nur wenig später auch im Sprachgebrauch demokratischer Politiker auf.
Persönliche Perspektiven
Im Anschluss an den Vortrag stellte sich Katrin Himmler den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Dabei beantwortete sie auch sehr persönliche Fragen – etwa, wie es ist, mit dem Namen eines NS-Kriegsverbrechers aufzuwachsen. Ihre offenen und reflektierten Antworten beeindruckten das Publikum.
Ein Beitrag zur Demokratieerziehung
Dieser wichtige und interessante Vortrag wird den Schülerinnen und Schülern sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Er leistet einen nachhaltigen Beitrag zur politischen Bildung und zur so wichtigen Demokratieerziehung.
Text und Fotos: Jens Kirschner (Geschichtslehrer)