Schülerinnen und Schüler der EF zu Gast im Sauerland-Museum: Vortrag über Ethik und Verantwortung in der modernen Gesellschaft
- Einleitungstext:
Am Donnerstag, 30. Oktober 2025, besuchten die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase im Sauerland-Museum Arnsberg einen philosophisch-ethischen Vortrag von Dr. Carsten Lotz mit dem Thema „Jenseits des Nutzens – Zur Bedeutung ethischer Verantwortung in der ökonomisierten Gesellschaft“.
Der Fachvortrag war Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Mit Herz, Hand und Verstand – Demokratisches Leben im Sauerland“, die derzeit im Museum gezeigt wird.
Philosophisch-ethischer Vortrag im Rahmen der Sonderausstellung
Am Donnerstag, 30. Oktober 2025, besuchten die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase im Sauerland-Museum Arnsberg einen philosophisch-ethischen Vortrag von Dr. Carsten Lotz mit dem Thema „Jenseits des Nutzens – Zur Bedeutung ethischer Verantwortung in der ökonomisierten Gesellschaft“.
Der Fachvortrag war Teil des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Mit Herz, Hand und Verstand – Demokratisches Leben im Sauerland“, die derzeit im Museum gezeigt wird. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Lions Club Arnsberg/Sundern. Herr Dr. Ruland begleitete den Termin persönlich vor Ort und stellte das gesellschaftliche Engagement sowie die Bildungsprojekte des Lions Clubs vor.
Ethisches Denken zwischen Wirtschaft und Verantwortung
Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Frage, wie stark wirtschaftliches Denken das gesellschaftliche Handeln prägt. Dr. Lotz zeigte, dass sich der Alltag zunehmend an Nutzenfragen wie „Was habe ich davon?“ oder „Lohnt sich das?“ orientiert und welche Konsequenzen dies für demokratische Werte wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität hat. Während in der Wirtschaft der Gewinn im Vordergrund stehe, gründe Demokratie auf Rücksichtnahme, Mitverantwortung und dem Willen zur Kooperation. Solidarität, so Lotz, bedeute, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu unterstützen, auch ohne unmittelbaren eigenen Vorteil.
Dr. Lotz machte deutlich, dass wirtschaftliches Denken zwar Effizienz ermögliche, zugleich aber das Risiko berge, ethische Verantwortung auf messbare Nützlichkeit zu reduzieren. Er plädierte für ein humanistisches Gegenbild, in dem Freiheit immer auch Verantwortung für andere einschließt, und verwies auf die Gedanken Immanuel Kants sowie des katholischen Priesters Franz Stock.
Verknüpfung mit Unterrichtsinhalten am Mariengymnasium
Der Vortrag stand in engem thematischem Zusammenhang mit mehreren aktuellen Unterrichtsreihen verschiedener Fächer. So ergaben sich deutliche Anknüpfungspunkte zum Fach Sozialwissenschaften, insbesondere zum kürzlich durchgeführten Planspiel zur Wirtschaftsethik, sowie zum Fach Katholische Religion, in dem sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF derzeit vertieft mit den Funktionen und Facetten von Glauben und Religiosität im individuellen und gesellschaftlichen Leben auseinandersetzen.
Für die Schülerinnen und Schüler bot der Vormittag nicht nur eine inhaltlich anspruchsvolle Ergänzung zum Unterricht, sondern auch eine Einladung, über Solidarität, Verantwortung und die Rolle ethischer Bildung in einer modernen Gesellschaft nachzudenken.
Dank an Referent und Kooperationspartner
Ein herzlicher Dank gilt Dr. Carsten Lotz für den anregenden und anschaulichen Vortrag. Ihm gelang es, abstrakte und anspruchsvolle Themen durch lebensnahe Beispiele in die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler zu übertragen. Ebenso danken wir dem Lions Club Arnsberg/Sundern und insbesondere Herrn Dr. Ruland für die Organisation und persönliche Begleitung der Veranstaltung sowie dem Sauerland-Museum für die freundliche Aufnahme als Gastgeber.
Zum Referenten
Dr. Carsten Lotz ist Theologe und Philosoph. Nach seiner Promotion an der Universität Tübingen war er viele Jahre in der Unternehmensberatung tätig und widmete sich dort Fragen ethischer Entscheidungsprozesse in wirtschaftlichen Kontexten. Heute lehrt er an der Universität Mannheim und forscht zu den Grundlagen wirtschaftsphilosophischen Denkens. In seinem im Oktober erschienenen Buch „Wirtschaft als Erste Philosophie?“ untersucht er, wie tief ökonomische Denkweisen in gesellschaftliche Strukturen eingedrungen sind und welche Perspektiven sich aus einem ethisch reflektierten Verständnis von Verantwortung ergeben.
Fotos: Jonte Müller (Jahrgangsstufe EF)